26 Mai 2020

Interview mit Marco Matthes, Head of Sales & Account Management bei idealo

idealo hat sich seit der Gründung im Jahr 2000 zur Preisvergleichsplattform Nummer 1 in Deutschland entwickelt. Aktuell verzeichnet idealo.de rund 18 Millionen Nutzer monatlich und die Plattform bietet Preisvergleiche über die gesamte Sortimentsbreite. In Zahlen: 350 Millionen Angebote. Wir haben uns mit Marco Matthes, Head of Sales & Account Management bei idealo darüber unterhalten, wie Händler idealo am besten für sich nutzen können, was die Vorteile des Direktkauf-Features sind, wie das Portal Fake-Angeboten vorbeugt und wo die Reise in Zukunft hingehen wird.
Marco Matthes, Head of Sales & Account Management bei idealo

Hallo Marco, kannst Du uns einen kurzen Überblick zur Reichweite und zum Absatzpotenzial von idealo für Händler geben?

Marco: idealo gibt es bereits seit dem Jahr 2000, damals wie auch heute war und ist unsere Mission, Nutzern zu helfen, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Wir haben uns zu einer relevanten Preisvergleichs- und Shoppingplattform entwickelt und verzeichnen monatlich 18 Mio. Nutzer. Wir verzeichnen ein Vollsortiment und haben 350 Mio. Angebote auf unserer Plattform, somit sind wir für Händler jeglicher Kategorie relevant.

Dabei erreichen wir unsere Nutzer in jeder Phase des Kaufentscheidungsprozesses. Knapp die Hälfte befinden sich in der Entscheidungs- und Kaufphase. Wir geben somit kaufbereite Kunden, die idealo vertrauen, an unsere Händler weiter. Als starker Marketingkanal für Händler tragen wir zur Vielfälltigkeit des deutschen E-Commerce Marktes bei.

Warum lohnt es sich aus deiner Sicht für Händler, ihre Produkte nicht nur auf Online-Marktplätzen wie Amazon oder eBay anzubieten, sondern auch bei Plattformen wie idealo?

Marco: Multi-Channel – also Produkte über verschiedene Absatzkanäle wie Preisportale oder Marktplätze anbieten – ist hier das Stichwort. Der Wettbewerb am E-Commerce Markt wächst stetig, sodass es für Onlinehändler unumgänglich ist, eine Multi-Channel-Strategie zu fahren. Wir sind sowohl Marketing- als auch Vertriebskanal und sollten zusätzlich zu den anderen Marktplätzen genutzt werden, da wir als Traffic Kanal die Kunden in den eigenen Shop transferieren. Das sollte für jeden Händler das Ziel sein, weil er dort weitere Upsell und Cross Selling Möglichkeiten hat. Durch die Bekanntheit und Reichweite idealos werden wir von Onlineshoppern öfter frequentiert und schieben zusätzlichen Traffic in die Shops der Händler.

Außerdem bietet idealo mit 11 Mio. installierten Apps auf iOS und Android einen zusätzlichen Vertriebskanal. Mobile Commerce macht bei den großen Playern im E-Commerce 60 bis 70 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Durch die idealo App haben mittlere und kleine Onlinehändler einen Absatzkanal, der ihnen sonst schwer zugänglich wäre.

Mit dem “idealo Direktkauf” bietet ihr ein Feature an, mit dem ihr in direkte Konkurrenz zu den Online-Marktplätzen tretet. Kannst du das Feature näher erklären?

Marco: Es hat jeder Händler die Möglichkeit, sich an idealo Direktkauf anzubinden, das geht ganz einfach über den Account Manager oder im Händler Bereich, idealo Business. Mit idealo Direktkauf bieten wir Händlern eine Möglichkeit zusättzliche Bestellungen auf idealo zu generieren. Das wirkt sich ebenso positiv auf die Listung im Preisvergleich aus. Denn sobald ein Händler ein idealo Direktkauf Angebot hat, wird auch seine direkte Weiterleitung zu seinem Shop (sog. “Click-Out Angebot”) sichtbarer durch z.B. eine Platzierung in der Produktbühne oder eine doppelte Angebotsdarstellung, wenn es sich um das günstigste Gesamtangebot handelt. Somit profitiert der Händler doppelt: mehr Sichtbarkeit mit beiden Angeboten und durchschnittlich bis zu 42 Prozent mehr Bestellungen. Das kommt auch der Kosten-Umsatz-Relation zugute.

idealo Direktkauf ist besonders für Nutzer wichtig, die idealo intensiv nutzen, denn bei ihnen steht Bequemlichkeit im Vordergrund: Mit idealo Direktkauf gelangt der Nutzer direkt in unseren Checkout und hat bereits alle Daten hinterlegt, er muss keinen neuen Account bei einem anderen Shop anlegen. Somit nehmen wir diese Hürde und der Händler profitiert dennoch. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Weiterleitungen in den Shop geringer werden: Kunden klicken genauso gern weiterhin in den Shop, um dort nach Zubehör und anderen Angeboten zu stöbern.

Aktuell verzeichnen Online-Marktplätze, aber auch Preisvergleichsportale wie Google Shopping, einen großen Zuwachs an Fake-Shops / Fake-Verkäufern. Wie stellt ihr sicher, dass die Preisvergleiche auf idealo vertrauenswürdig bleiben und Fake-Angebote nicht gelistet werden?

Marco: Wir prüfen unsere Shops vor Anbindung aufs Mark: Hat der Shop ein Impressum? Sieht er vertrauenswürdig aus? Gibt es Bewertungen und Nutzererfahrungen?
Aber nicht nur das: Alle Partner werden auf Seriosität, rechtliche Aspekte sowie Bonität geprüft. Außerdem führen wir Testbestellungen für idealo Direktkauf durch, um sicherzugehen, dass der Bestellprozess reibungslos verläuft.

Mit idealo.de habt ihr die führende deutsche Preisvergleichsplattform geschaffen. Seid ihr auch in anderen Ländern aktiv und wie ist dort die Marktstellung? Müssen sich Online-Händler für jedes Land separat anmelden oder reicht die Anmeldung bei idealo.de aus, um Produkte auch im Ausland anbieten zu können?

Marco: Als Preisvergleich sind wir neben Deutschland aktuell in fünf weiteren Ländern vertreten. In Frankreich und Spanien ist idealo der größte Preisvergleich. In Österreich und Italien liegen wir aktuell auf Platz 2 der Beliebtheitsskala, in Großbritannien auf Platz 3. Wenn Händler ihre Produkte in diesen Länder auf idealo anbieten möchten, müssen sie sich separat für die jeweiligen Länder registrieren.

Im Jahr 2000 habt ihr vor allem im Elektroniksektor begonnen – mittlerweile findet man auf idealo aber für fast alle Branchen Preisvergleiche. Dennoch: Welchen Online-Händlern (aus welchen Branchen) bietet idealo das meiste Potenzial?

Marco: Der Bereich Consumer Electronic ist weiterhin eine sehr starke Kategorie bei idealo. Mittlerweile sind wir jedoch so stark gewachsen, dass wir in allen Bereichen gut aufgestellt sind: In unseren Kategorien bzw. Produktkatalog haben wir bereits 2,5 Mio. Produkte angelegt, die Nachfrage ist bei allen sehr hoch. Es gibt bestimmte Kategorien, die sehr hohe Absatzzahlen haben, bei denen man es vielleicht aber auch gar nicht vermutet hätte. Weiße Ware ist hier ein gutes Beispiel. Die Kategorie ist beratungsintensiv und es handelt sich um Speditionsware, dennoch gehört sie zu den nachgefragtesten Kategorien auf idealo. Daher macht es für Händler Sinn, alle Produkte bei idealo zu listen und auch für idealo Direktkauf freizuschalten.

Wie sieht die Zukunft von idealo aus? An was arbeitet ihr gerade? Welche Neuerungen wird es für Händler in Zukunft geben?

Marco: Der Wunsch nach Nachhaltigkeit im E-Commerce wird immer größer. Das belegt zum einen unsere Studie “E-Commerce Trends 2020”. Wir sehen, dass 84 Prozent bereit sind, höhere Versandgebühren zu zahlen, wenn der Versand klimaneutral ist. Das Thema Nachhaltigkeit steht bei uns generell ganz oben auf der Agenda. Unser Ziel ist es, jeden Tag ein wenig grüner zu werden. Dazu gehört natürlich auch unseren CO2 Fußabdruck soweit es geht zu reduzieren. Ein Restfußabdruck wird immer bleiben, wir können leider nicht vollständig auf CO₂-Emissionen verzichten.

Wir befinden uns jedoch gerade mitten im Prozess für das TÜV Nord Zertifikat „Klimaneutrales Unternehmen“. Dabei haben wir bereits erste wichtige Prozesse erfolgreich abgeschlossen und sind sehr optimistisch, dass wir hier unser Ziel erreichen. Das erste Halbjahr hat uns aber die Corona-Krise sehr beschäftigt. Hier haben wir spezielle Features wie z.B. die Ausweisung des verfügbaren Lagerbestands und den Verfügbarkeitswecker etabliert.

Außerdem haben wir die Label der Versandzeiten angepasst, sodass auch eine Lieferung mit bis zu 7 Tagen Lieferzeit noch als kurze Lieferzeit gilt. Die (Weiter-)Entwicklung dieser Maßnahmen wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Auch das Thema Payment wird uns in diesem Jahr beschäftigen: Letztes Jahr haben wir mehr Zahlungsarten – Rechnungskauf, Lastschrift und Kreditkarte – für idealo Direktkauf eingeführt, diese rollen wir nun groß aus.

Vielen Dank für das Interview.

Zur Person: Marco Matthes, Head of Sales & Account Management bei idealo

Marco Matthes studierte an der FU in Berlin Rechtswissenschaft und war im Anschluss 2 Jahre im Verkehrsrecht tätig. Ab 2011 arbeitete er für 4,5 Jahre im SaaS-Vertrieb, davon 2 Jahre als Vertriebsleiter. Seit 4 Jahren verantwortet Marco Matthes in Doppelspitze den Vertrieb für idealo Deutschland. Als Head of Sales und Account Management ist er stets darauf bedacht, die Bedürfnisse der Händler mit idealo Direktkauf in Einklang zu bringen. Als E-Commerce-Experte steht er jederzeit gern für Fragen bereit.

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Händler profitieren speziell bei der Bereitstellung von Produktinformationen für Vergleichsplattformen wie idealo.de von folgenden Automatisierungsfunktionen:

  • Produkt-Upload: Artikel an idealo.de und viele weitere Preisportale hochladen
  • Preisabgleich: Preise vollautomatisiert oder individuell (pro Preisportal) übermitteln
  • Lagerbestände synchronisieren: Lagerbestandsinformationen auf Preisvergleichsportalen wie idealo.de bereitstellen

Zusätzlich zu den o.g. Kernfunktionen bietet magnalister für den idealo.de Direktkauf sowie für Online-Marktplätze wie Amazon, eBay und Co. weitere Features:

  • Automatischer Bestellimport: idealo.de Direktkauf- und Marktplatz-Bestellungen importieren und verwalten
  • Bestellstatusabgleich: Bestellstatus (z.B. „versendet“ oder storniert“) an idealo.de Direktkäufer und Marktplätze übermitteln
  • Attributs-Matching: Produkt-Varianten und -merkmale mit den Marktplatz-Attributen matchen*
  • Schnittstellenindividualisierung: Das Plugin per Hook-Points nach eigenen Wünschen anpassen

* Nicht für alle Portale (darunter idealo.de) unterstützt

 

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