Wie Sie mit Shopify B2B-Shops umsetzen können

Das B2B-Geschäft, das traditionell von Telefonaten, Geschäftsessen, Handschlägen und Unterschriften geprägt war, verlagert sich zunehmend ins Internet. Das zeigt sich unter anderem an der Entwicklung der Umsätze, die in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind. 25 Prozent der B2B-Umsätze wurden schon im Jahr 2021 online generiert. Der Trend wurde sicherlich durch die Pandemie begünstigt, war jedoch bereits zuvor sichtbar. Auch die Unternehmenskunden verändern sich: Immer mehr Digital Natives, also Millennials, sind an B2B-Kaufprozessen beteiligt. Für diese noch junge Generation ist es ganz normal auch Geschäfte zwischen Unternehmen online zu tätigen. Der Trend in Richtung mehr B2B Commerce im Internet ist deutlich. Daher möchten immer mehr B2B-Unternehmen sich eine Präsenz im Internet schaffen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen verschiedene Optionen, mit denen Sie in Shopify einen B2B-Shop aufsetzen können.

Mit Sicherheit werden bestimmte Geschäfte zwischen Unternehmen nach wie vor per Handschlag und Unterschrift getätigt. Doch immer dann, wenn es die Abläufe in Unternehmen erleichtert, werden Produkte und Dienstleistungen auch in Unternehmen zunehmend online gekauft. Zur Freude der Verkäufer, deren Abläufe dadurch ebenso vereinfacht werden. Denn zu den Vorteilen des B2B-Geschäfts im Internet zählen insbesondere die Möglichkeiten der Automatisierung und damit einhergehend auch der Skalierbarkeit.

Doch natürlich gibt es auch einige Nachteile am B2B-E-Commerce. Dazu zählt beispielsweise die Tatsache, dass durch Online-Handel allein Faktoren wie Vertrauen und Sympathie schwieriger beeinflusst werden können. Viele setzen daher auf eine Kombination aus traditionellem Offline-Geschäft und dem Online-Verkauf.

Wenn Sie Unternehmenskunden online zufriedenstellen möchten, sollten Sie sich vor Augen führen, dass diese im Privaten auch Kunden in Onlineshops von Amazon, Zalando und Co sind. Das bedeutet, dass hohe Erwartungen an die Nutzer-Erfahrung in Online-Shops zunehmend die Regel sind. Und auch kleinere und mittelständische Unternehmen müssen Wege finden, hier im B2B-Commerce mitzuhalten.

Mit Shopify gibt es verschiedene Optionen für B2B-E-Commerce und Ihren B2B-Online-Shop. Dazu zählen:

  1. Eigenständiger B2B-Shop
  2. Kombination von Shopify B2B und B2C
  3. Großhandels-Kanal mit Shopify Plus

Gerade im Bereich B2B kann es wichtig sein, über den eigenen Shop hinaus weitere Vertriebskanäle zu erschließen. Wenn Sie über Ihr Shopsystem auf beliebten B2B-Online-Marktplätzen wie beispielsweise Amazon oder METRO.de verkaufen möchten, dann ist das mit unserem Plugin magnalister komfortabel möglich.

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Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Vorteile eines B2B-Online-Shops

Eigenständiger Shopify-B2B-Shop

Kombination von B2B und B2C-Shop in Shopify

B2B mit Shopify Plus: Großhandelskanal (Wholesale channel)

Hilfreiche Apps für B2B in Shopify

Fazit

Allgemeine Vorteile eines B2B-Online-Shops

Allgemeine Vorteile eines B2B-Online-Shops
Die benötigte Infrastruktur ist im E-Commerce allgemein, und auch im B2B-E-Commerce mit Shopify, geringer als im Offline-Geschäft und daher sind auch die Allgemeinkosten niedriger. Da zudem weniger Zwischenhändler eingeschaltet werden müssen, stehen auch die Chancen auf höhere Margen und auf Wachstum besser. Ein B2B-Online-Shop funktioniert darüber hinaus als stets verfügbarer Markenauftritt. Schließlich können Beziehungen zu Partnern sich durch die Vorteile der Online-Leistungen verbessern.

Eigenständiger Shopify-B2B-Shop

In Ihrem B2B-Shop können Sie mit Shopify Preisgruppen und Konditionen nach Einkaufsvolumen oder anhand der Beziehung zum Handelspartner erstellen. Sie können Preise ausblenden, bis Nutzer sich verifiziert oder angemeldet haben. Alternativ können Sie eine Anmeldungs-Schranke für den Shop einrichten und nur registrierte und angemeldete Kunden in den Shop lassen.

Wird parallel ein eigenständiger B2C-Shop betrieben und greifen beide Shops auf das gleiche Lager zu, können Sie Lagerbestände automatisch synchronisieren. Dies können Sie auch mit der magnalister Schnittstelle tun. Damit werden die Bestände anhand der Import-IDs identifiziert und automatisch bei allen verbundenen Systemen angepasst.

Vor- und Nachteile eines eigenständigen B2B-Shops in Shopify

Der zentrale Vorteil eines eigenständigen B2B-Shops liegt darin, einen optimalen Fokus auf die jeweilige B2B-Zielgruppe zu haben. Über die Vertriebskanäle hinweg können die Verkäufe und das Marketing personalisiert und für verschiedene Endgeräte optimiert werden. Durch eine entsprechende Navigation und eine intelligente Suche kann es den Geschäftskunden leicht gemacht werden, Produkte zu finden. Mit magnalister können auch ERPs oder Warenwirtschaften einfach in das System integriert werden.

Die Zahlungsoptionen mit Shopify sind zahlreich und flexibel. Zudem kann die Kaufrate mit verschiedenen Mitteln verbessert werden, beispielsweise mit Angeboten während des Checkouts.

Nachteile eines eigenständigen Shopify B2B-Shops beziehen sich vor allem auf den Fall, bei dem parallel ein B2C-Shop betrieben wird. Denn dann ergeben sich natürlich doppelte Aufwände. Inhalte und Design müssen jeweils separat erstellt werden. Gleichzeitig ergeben sich doppelte Kosten für alle Apps, Themes und sonstige Erweiterungen, die sowohl für die B2B- als auch die B2C-Präsenz notwendig sind. Aufgrund dieser Nachteile entscheiden sich manche für die nun folgende Lösung.

Kombination von B2B und B2C-Shop in Shopify

Wenn Sie einen B2B-Shop integriert in einen bestehenden B2C-Shop abbilden möchten – oder anders herum – gibt es einige Herausforderungen. Eine liegt darin, dass für Unternehmenskunden die Nettopreise relevant sind. Nun ist die Frage, wie Sie die Nettopreise ausschließlich den B2B-Kunden anzeigen, während B2C-Kunden wie gewohnt die Bruttopreise sehen. Eine Möglichkeit ist die Nutzung von B2B-Kundengruppen und die Integration einer App wie Dual Price Display Pro. Es sollte hierbei lediglich vermieden werden, dass Nettopreise auf angebundenen B2C-Kanälen dargestellt werden.

Um das B2B-Sortiment abzubilden muss zudem in der Regel das Shopify Theme angepasst werden. Alternativ können bestimmte Inhalte für bestimmte Gruppen mithilfe von Apps gesperrt werden.

Vor- und Nachteile eines kombinierten Shopsystems

Ein Vorteil dieses Modells liegt in der Einheitlichkeit – für beide Shop-Zielgruppen ist nur ein Theme notwendig. So müssen auch Inhalte nur einmal gepflegt werden. Und entsprechend sind die Kosten für Apps und andere Erweiterungen niedriger.

Doch es gibt auch einige Nachteile. Eine wichtige Frage ist, wie Sie verschiedene Steuersätze für die verschiedenen Kundengruppen abbilden können. Und der Vorteil der Einheitlichkeit kann hier auch zum Nachteil werden. Denn Sie haben nur begrenzt die Möglichkeit, eine spezifische Ansprache für Unternehmenskunden zu wählen und sie damit gezielter zu adressieren – oder andersherum. Dadurch gehen Ihnen möglicherweise einige Kunden verloren.

Ein wichtiger Punkt ist darüber hinaus die Zahlung auf Rechnung. Normalerweise stehen in Shopify alle Zahlungsarten automatisch auch allen Shopbesuchern zur Verfügung. Nur im Rahmen von Shopify Plus ist es bisher (Stand Juni 2022) möglich, die Zahlung auf Rechnung nur für B2B-Kunden verfügbar zu machen und für Privatpersonen zu verbergen. Diese Funktion ist jedoch für viele Unternehmen unverzichtbar. Denn die meisten Unternehmenskunden erwarten heutzutage, dass die Zahlung auf Rechnung angeboten wird.

B2B mit Shopify Plus: Großhandelskanal (Wholesale channel)

Mit Shopify Plus ist es möglich, einen B2B-Shop aus einem B2C-Shop heraus zu erstellen, aber doch eigenständig zu betreiben. Auf diese Weise können viele der Einschränkungen des kombinierten B2B/B2C-Modells umgangen werden. Das gelingt, indem auf den Shopify Großhandelskanal zurückgegriffen wird. Es können damit beispielsweise unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kunden angezeigt werden. Auch individuelle Mengenrabatte und Mindestbestellmengen zu definieren, ist kein Problem.

Großhandelskunden sind es gewohnt, Bestellungen dem Unternehmen zur Prüfung einzureichen. Mit Shopify Plus kann auch dies abgebildet werden. Bestellungen werden dabei als Entwurf im Admin-Bereich empfangen. Dabei können Sie einstellen, bis zu welchem Betrag Kunden direkt am Checkout bezahlen und ab wann sie die Bestellung zur Prüfung einreichen.

Shopify Plus bietet mit für den Großhandelskanal passwortgeschützte Produktkataloge für ausgewählte Kunden. Außerdem kann man dynamische, gestaffelte und rabattierte Preise abbilden, zum Beispiel für hohe Bestellvolumen. Auch Treueprogramme können hier realisiert werden, um loyale Kunden zu belohnen.

Nachteile der Großhandelskanal-Lösung mit Shopify Plus

Ein möglicherweise gewichtiger Nachteil des Großhandelskanals mit Shopify Plus ist: Dieser hat ein festes Theme. Wenn Sie also sehr individuelle Anpassungen machen möchten, kann es schwierig sein, diese umzusetzen. Denn auch die oben beschriebenen und viele weitere Apps sind mit dieser Lösung nicht kompatibel. Normalerweise sind Shopify Scripts in Shopify Plus verfügbar. Mit diesen können Sie den Kaufprozess vom Warenkorb bis zum Checkout individuell gestalten. Doch auch diese sind bei Verwendung des Großhandels-Kanals nicht verwendbar.

Hilfreiche Apps für B2B in Shopify

Hilfreiche Apps für B2B in Shopify
Natürlich gibt es in Shopify unzählige Apps zur Gestaltung und Optimierung Ihres B2B-Online-Shops. Einige davon, die sich für B2B-Online-Händler in diesem Bereich bereits als hilfreich erwiesen haben, stellen wir hier für Sie dar. Mithilfe von Apps kann es Ihnen gelingen, funktionierende Workarounds für verschiedene Anforderungen Ihres Shopify B2B-Online-Shops zu finden.

Exemptify

Mit Exemptify können Sie verschiedene Einstellungen für sowohl nationale als auch internationale Steuern vornehmen. Sie können damit beispielsweise mehrwertsteuerfrei in andere Länder verkaufen oder Preise inklusive oder exklusive der Mehrwertsteuer darstellen – entsprechend des Kunden-Standortes. B2B-Kunden erkennt die App anhand einer VAT (MwSt.) ID und passt die Steuern in Echtzeit entsprechend an. Mit der App entsprechen Sie steuer- und preisbezogenen EU-Regulationen.

B2B Handsfree

Mit B2B Handsfree lässt sich ein erweitertes Registrierungsformular in den Shop integrieren. Darin kann auch die Umsatzsteuer-ID validiert werden. Zudem werden hier in der Regel alle relevanten B2B Kundendaten erfasst. B2B-Kunden aus dem EU-Ausland, die keine Steuern zahlen müssen, können automatisch steuerbefreit und getaggt werden. Da die App mit verschiedenen Rechnungs-Erstellungstools wie Order Printer und Billbee kompatibel ist, kann die Umsatzsteuer-ID auch in die Rechnungen integriert werden.

Locksmith

Die App Locksmith ermöglicht flexible Zugangsbeschränkungen in Bezug auf den gesamten Shop oder auf bestimmte Produkte. Auf Grundlage einer Registrierung oder Kunden-Tags sind alle oder bestimmte Inhalte erst verfügbar. Auch landesspezifische Sortimente oder geheime Links können mit der App umgesetzt werden. Das Setup ist einfach und die Installation funktioniert automatisch. Locksmith wirbt darüber hinaus mit “Support that loves you :)” und über 10.000 überzeugten Online-Händlern.

MagicPass Großhandel

Mit MagicPass Großhandel verbergen Sie einzelne Produkte, Seiten, Kollektionen und Artikel. Den Zugriff erhalten Kunden mit einem einzelnen Passwort oder Kunden-Tags. Mengen- oder Prozentrabatte können Sie hier mit Shopify-Gutscheinen anbieten. Anstatt Produkte für bestimmte Kundengruppen doppelt anzulegen, können Sie VIP- oder Großhandelskunden Preisnachlässe anbieten.

magnalister

Mit unserem Plugin magnalister laden Sie spielend einfach Produkte direkt aus Shopify an Marktplätze mit B2B-Verkaufskanälen wie Amazon oder METRO.de hoch. So erhöhen Sie Ihre Reichweite bei B2B-Kunden in Deutschland und auf der ganzen Welt um ein Vielfaches. Zu den Kernfunktionen zählen:

  • Produkt-Upload: Artikel an Marktplätze hochladen
  • Preisabgleich: Preise vollautomatisiert oder individuell (pro Marktplatz) übermitteln
  • Lagerbestände synchronisieren: Immer aktuelle Lagerbestände zwischen Shop und Marktplätzen
  • Automatischer Bestellimport: Marktplatz-Bestellungen importieren und verwalten
  • Attributs-Matching: Produkt-Varianten und -merkmale mit den Marktplatz-Attributen matchen
  • Bestellstatusabgleich: Bestellstatus (z.B. „versendet“ oder “storniert“) an Marktplätze übermitteln
  • Schnittstellenindividualisierung: Das Plugin per Hook-Points nach eigenen Wünschen anpassen
  • Rechnungs-Upload: Rechnungen erstellen und flexibel hochladen

Insgesamt können Sie mithilfe dieser Apps also viele B2B-Funktionen in Shopify abbilden.

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Fazit

Wenn Sie mit Shopify B2B-Funktionen im Online-Shop abbilden möchten, müssen einige Dinge bedacht werden. Einige wichtige Aspekte haben wir in diesem Beitrag dargestellt. Im Vorfeld können Sie noch einige Fragen beleuchten.Beispielsweise sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Logistik auf das erhöhte Versandaufkommen durch Einzelbestellungen vorbereitet ist. Auch mit Ihrem Händlernetz und dem Außendienst sollten Sie sich abstimmen und deren Erfahrung mit Unternehmenskunden in die Erstellung des Shops einbeziehen.

Eine zentrale Frage ist, ob Ihr Geschäft ausschließlich auf B2B-Kunden ausgerichtet ist. Wenn Sie einen B2B-Shop parallel zu einem B2C-Shop betreiben, hat dies natürlich den Nachteil, dass doppelte Aufwände anfallen: Sowohl bei der Pflege der Inhalte, als auch bei Investitionen in Themes oder Apps muss dann jeweils separat gewirtschaftet werden. Vorteilhaft ist bei einem eigenständigen B2B-Shop, dass Sie in Bezug auf die Inhalte und das Marketing sehr genau auf die jeweilige B2C- oder B2B-Zielgruppe eingehen können.

Wer sich für die Integration eines B2B-Shops in einen B2C-Shop entscheidet, hat dabei mit Shopify verschiedene Möglichkeiten. Mithilfe von Apps können beispielsweise B2B-Inhalte nur für B2B-Kunden mit einem bestimmten Tag oder mit einer Registrierung angezeigt werden. Auch die Ausgabe von verschiedenen Steuersätzen im Checkout ist auf diese Weise möglich. Allerdings müssen Sie abwägen, wie wichtig Ihnen die spezifische und individuelle Ansprache der Business-Kunden ist. Wenn es in Ihrem Segment wichtig ist, Unternehmenskunden anders mit Bildern und Texten zu adressieren als Privatkunden, dann spricht dies gegen die integrierte Lösung.

Mit dem Großhandelskanal in Shopify Plus können sehr einfach unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kundengruppen angezeigt werden. Auch individuelle Mengenrabatte und Mindestbestellmengen zu definieren, ist kein Problem. Denn der B2B-Shop kann zwar aus einem B2C-Shop heraus erstellt, aber doch eigenständig zu betrieben werden. Der gewichtigste Nachteil am Großhandelskanal in Shopify Plus ist, dass man dessen Theme nicht ändern kann.

Allgemein sollten Sie planen wie Produktdaten, Preise, Bestelldaten, Login-und Kundendaten sowie weitere Informationen zwischen dem Shop und internen Systemen ausgetauscht werden. Möglicherweise kann dies mithilfe unserer magnalister Schnittstelle besonders komfortabel gelingen.

Wenn Sie darüber hinaus Business-Kunden aus Ihrem Shopify-Backend heraus auch auf Online-Marktplätzen wie Amazon und METRO.de erreichen möchten, nutzen Sie auch dazu unser magnalister Plugin. Sie können es 30 Tage kostenfrei testen. magnalister ist über Shopify hinaus verwendbar mit Shopsystemen wie Shopware, Magento (Adobe Commerce/Magento 2 und Magento 1), WooCommerce, Gambio, xt:Commerce und vielen anderen Shopsystemen. Auch unser Support ist von Beginn an bei Fragen gern für Sie da.

MEHR ERFAHREN

Wir hoffen, dass Sie in diesem Beitrag etwas Hilfreiches zum Thema Shopify B2B-Shops mitnehmen konnten. Viel Erfolg mit Ihrem Online-Shop!